Industriekultur par excellence!
Eine Kooperation zwischen Theater Titanick, dem Leipziger Tanztheater und Ensemble Atonor.
Der performative Rundgang AUF ACHSE führte das Publikum durch die Ruinen des einst pulsierenden Industriekomplexes auf dem RAW-Geländes in Leipzig Engelsdorf. Eine Zeitreise in Vergangenheit und Zukunft: Welche Geschichten stecken in den verfallenen Mauern? Welche Zukunft hält dieser Ort bereit?
Gemeinsam mit dem Leipziger Tanztheater und dem Ensemble Atonor wurde das Areal, in dessen Hallen Titanick im Jahr 2021 ein neues Zuhause gefunden hat, zum Leben erweckt.
Seit 120 Jahre werden auf dem RAW-Gelände Lokomotiven und Bahnwaggons angefertigt und gewartet. Die dort arbeitenden Menschen haben fast ein Jahrhundert Bahngeschichte aktiv mitgestaltet. Heute hat die Natur einen Großteil des Geländes zurückerobert. Bei AUF ACHSE wurden die leeren Hallen zu kreativen Spielplätzen.
© Martin Jehnichen
In 11 szenischen Bildern wurde das Publikum durch die Industrieruinen geführt. Seit 1905 wurden auf dem Reichsbahnausbesserungswerk (RAW) Engelsdorf Lokomotiven und Bahn-Waggons angefertigt und gewartet. Das Gelände und die dort arbeitenden Menschen bildeten für den Raum Leipzig ein Zentrum der Mobilität. Fast 4.000 Beschäftigte haben in Hochzeiten im früheren Reichsbahnausbesserungswerk in Engelsdorf gearbeitet, in dem jährlich bis zu 550 Dampflokomotiven sowie tausende Güter- und Personenwagen verschiedener Typen auf Vordermann gebracht wurden. Heute ist ein Großteil des Geländes mit 15.000 m² Hallenfläche von der Natur überwuchert, die Gebäude drohen zu verfallen.
Theater Titanick erinnerte mit Bildern aus Feuer, Luftdruck und Dampf an die Industrialisierung zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Tänzer*innen des Leipziger Tanztheaters erzählten tänzerisch von dem Alltag der Arbeitenden, von harter Knochenarbeit, von Aufbau und Zerfall des Geländes. Das Ensemble Atonor erweckte die verfallenen Hallen mit seinen bizarren Klangobjekten und interaktiven Soundinstallationen von Erwin Stache zum Leben.
© Martin Jehnichen
+ Ensemble
Künstlerische Leitung: Uwe Köhler
Musikalisches Konzept: Marie Nandico
Schauspiel / Erdmenschen: Clair Howells
Choreographie: Eva Thielken, Undine Werchau
Musik / Komposition: Benjamin Stache
Klangobjekte: Erwin Stache
Schauspiel: Christian Backhauß, Janina Bittner, Kascha Borgmann, Georg Lennarz, Elisabeth Pleß
Erdmenschen: Milena Aldini, Hans-Werner Becker, Bianca Casari, Laura Celli, Francesca Cordioli, Diletta D’Ascanio, Davide Ingannamorte, Caroline Marroquin Diaz, Erika Russo
Tänzer*innen Leipziger Tanztheater: Ronny Hoffmann, Passeinte Ibrahim, Konstantin Kulitschka, Benjamin Peters, Nina Püschel, Sabin Rak, Luca Schüssler, Bea Steckelberg
Musiker*innen: Felix Klingner, Marie Nandico, Benjamin Stache, Ferdinand Störel
Technik: Jan Rieve, Lothar Drechsler, Stefan Sonntag, Hartmut Stephan
Licht-Technik: Spyridon Paterakis
Ton-Technik: Ingo Koch
Kostüm: Victoria Vau
Produktion: Katja Berger
Recherche: Clara Dolinschek
Kommunikation: Jana Seibert
Grafik / Installation: Büro Dienstag – Friederike Dolinschek und Stefan Kutschera
Abendkasse: Veronika Kalievskaya
Partner*innen: Ensemble Atonor, Leipziger Tanztheater, Accademia Internazionale di Teatro – Roma, railmaint
Gefördert durch: Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW, Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, Stadt Leipzig Kulturamt, Stadt Münster, Schmitz Cargobull