Internationales Straßentheaterfestival Holzminden 2011 – Publikumspreis
Hochofen? Stahlproduktion? Klingt nach Stampfen und Dröhnen und Schweiß. Eher weniger nach Musik. Wir haben genauer hingehört. Und verleihem dem Begriff Industriekultur einen ganz neuen Sound. Die HOCHOFENSINFONIE ist ein Konzert mit der Klangwucht einer Schallplatte aus Roheisen. Zu gleichen Teilen furioses Spektakel und Partitur mit Zwischentönen. Feuerkessel, Moniereisen, donnerndes Blechsegel, abgesägte Gasflaschen und Schmelzöfen sind das Instrumentarium für eine Sinfonie, die im Herzrhythmus der Hütten pulsiert.
Die Inszenierung
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Die Musiker müssen sich ihren Part schon erobern, wenn sie bei dieser Sinfonie den Ton angeben wollen. So sind die bekannten höflichen Gesten der Orchestermitglieder untereinander auch recht bald als Fassade entlarvt. Hier brodeln nicht nur Gase in den Rohren, sondern auch menschliche Animositäten aller Couleur.
Getrieben von Eitelkeit und Konkurrenz spielen die Musiker einfach virtuos – nicht nur die musikalische Partitur, sondern auch auf der Klaviatur der menschlichen Ge fühle. Komische Szenen wechseln immer wieder mit Gänsehautmomenten. Die Spannungen nehmen besorgniserregend zu, und man beginnt sich zu fragen, ob das ein gutes Ende nehmen kann.
Doch zum Glück hält nicht nur der Diri-gent, sondern vor allem die komplexe Partitur alles zusammen und holt das Beste aus den Musi-kern heraus. Ihre Liebe zur Musik zwingt sie der Sinfonie zu folgen. Sie können gar nicht anders.
Die Inszenierung gipfelt in überirdisch schönem Gesang, Flammen, Musik und grandioser Pyrotechnik. Sie entlässt ein Publikum, das noch lange nach dem Schlussapplaus dieses Fest der Sinne mit sich trägt.
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© 2011 H. Teupel / Film & TV Produktion. Verwenden / Kopieren des Videos nur nach ausdrücklicher Genehmigung von Theater Titanick.
Ibbenbürener Volkszeitung
»Ein feuerspeiendes Gesamtkunstwerk aus Metall, Menschen und Musik.«
Täglicher Anzeiger, Holzminden
»Stahlöfen und Feuerkessel, die zum Klingen gebracht werden, eine Stimme, die unter die Haut geht, ein fulminantes Feuerwerk und dazu der feine Humor der Truppe aus Münster und Leipzig. Das passt.«
Die Musik
Schauspiel, Live-Musik, Gesang, Licht, Flammen, Nebel und Pyrotechnik: Alles folgt einem anspruchsvollen Rhythmus. Die Sinfonie spannt einen Bogen von archaischen Urklängen bis zur orchestralen Klassik; großartige Solopassagen wechseln mit temporeichem Ensemblespiel. Mal krachend, mal zart.
Dafür sind in der Titanick-Werkstatt sehr eigenwillige Instrumente entstanden: Eine Gasorgel aus massigen Metallröhren, die mit Propangasbrennern zum Dröhnen gebracht werden. Ein schwingendes Donnerblech, das einen wabernden Sound erzeugt. Eine überdimensionierte Kalimba mit vibrierenden Stahlstreben. Neun wuchtige Gerüstrohre, die exakt gestimmt zu einem titanischen Glockenspiel werden.
Mit Eisenstäben, Schweißbrennern, Schwingblechen und Vibrationsstäben bringen die Musiker ihre Stahlinstrumente zum Klingen. Dazu speien die Schlote im Takt Feuer, die Vorschlaghämmer versprühen Funken und die Schweißgeräte ihre Blitze. Das Auge hört mit!
↓ Zahlen und Fakten
Spielfläche: 22 x 20 m
Vorstellungsbeginn: bei Dämmerung oder Dunkelheit
Dauer: ca. 40 Minuten, mehrere Aufführungen am Tag möglich
Kapazität: ca. 2.000 Zuschauer*innen
Titanick Team: 14 Personen
Den Technikplan für die Produktion HOCHOFENSINFONIE senden wir Ihnen auf Anfrage gerne zu. Kontakt über das Büro Münster.
↓ Ensemble
Konzept: Theater Titanick
Künstlerische Leitung: Uwe Köhler
Regie und Komposition: Gundolf Nandico
Bühnenbild: Robert Schiller
Kostüme: Dunja Marija Kopi
Schauspiel: Michael Hain, Clair Howells, Thomas Kuhnert, Georg Lennarz, Marie Nandico, Matthias Stein
Technische Leitung: Markus Vorreiter
Bühnentechnik: René Gieszinger
Instrumentenbau: Steffen Michel, Jan Rieve
Pyrotechnik: Maik Winkelmann, Ricardo Borau
Lichttechnik: Andreas Liedl
Tontechnik: Louis Altrogge †, Ingo Koch
Tourmanagement: Sarah-Jane Reed