Die Havarie des legendären Luxusliners
Der Mensch glaubt ja gern, dass Technik Eisberge versetzen kann und sich durch Fortschritt jede Laune der Natur umschiffen lässt. Nicht mal der Untergang der Titanic anno 1912 konnte diese Hybris kurieren. Im Gegenteil. Das Kommando lautet mehr denn je: blinde Kraft voraus!
Für Theater Titanick war die Havarie des legendären Luxusliners der Impuls zur ersten großen Inszenierung: zum signature play TITANIC, das nach dem erfolgreichen Stapellauf 1993 in Münster in den darauffolgenden 20 Jahren über 280 Mal in 22 Ländern Europas, in Asien, Australien, Nord-, Mittel- und Südamerika aufgeführt wurde – und das bis heute nichts an Dringlichkeit eingebüßt hat.
Die Inszenierung
TITANIC erzählt die Katastrophe als Groteske. Mit düsterem Humor und gnadenlos scharfem Blick. Überheblichkeit, Dekadenz, Ignoranz gegenüber der Natur und die Lust an der Apokalypse sind die Themen dieser schaurig-schönen Unsinkbarkeits-Feier. Sieben Schauspieler*innen, drei Live-Musiker*innen und vier Bühnentechniker*innen setzen ein rauschhaft wogendes und explosiv überschießendes Spiel auf dem Ozeanriesen in Gang, das selbst zum Wunderwerk wird. Gebaut aus purer Theaterphantasie.
»Ich habe mich gefühlt wie ein staunendes Kind!«
Dario Fo
Nobelpreisträger, nach einer Aufführung in Mailand 2017
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Die Musik
Hinkende Märsche, schiefe Walzer, Blechgetöse. Seltsam verzerrte Geräusche begleiten den Utnergang der „Titanic“. Digeridoo, Horn, Bass, Schlagzeug und Electronics: Die Musiker kombinieren Klangformen, die unvereinbar scheinen und schaffen so einen unverwechselbaren Sound, der weit mehr ist als nur Begleitung für die Szenen. Die Musik zum Stück wurde während der Proben im Prozess der gegenseitigen Inspiration entwickelt. Die ist sowohl Kommentar als auch Forfürhung – sie ist eine Mischung aus Komposition und Improvisation, die eine kongeniale Einheit von Bild ung Ton entstehen lässt.
↓ Ensemble
Idee: Theater Titanick, Münster-Leipzig
Regie: José van Tuijl
Spiel: Stony Assmann, Michael Hain, Clair Howells, Uwe Köhler, Matthias Stein, Thomas Kuhnert, Holger Teupel
Musik: Gundolf Nandico, Jörg Steffens, Olaf Dix
Bühnenbild: Arthur Kuggeleyn
Technik: Robert Schiller, André Böhme
Kostüm: Silke Wagler
Maske: Kathrin Hildwein
Ton: Ingo Koch
Licht: Johannes Sundrup